Schutzkonzepte
Hochwasserschutzkonzeption Wipper
Die Wipper ist ein etwa 85 km langer linker Nebenfluss der Saale. Sie entspringt bei Stolberg im Harz und mündet bei Bernburg in die Saale. Wenige Kilometer vor der Mündung zweigt bei Amesdorf die Liethe ab, die bei Staßfurt in die Bode mündet. Das Abflussvermögen der Wipper ist gering. Es kommt schnell zum Übertreten des Flusses. Die Talsperre Wippra ist das einzige Bauwerk seiner Art entlang des Flusses. Sie ist als Vorsperre konzipiert worden und bietet nur einen geringen Schutz vor Hochwasser.
Im April 1994 kam es im Unterharz zu ergiebigen Regenfällen von bis zu 75 Liter pro Quadratmeter. Zahlreiche Flüsse und Bäche traten über die Ufer, auch die Wipper. Sämtliche Orte am Flusslauf waren stark überflutet. Danach wurde eine Hochwasserschutzkonzeption erarbeitet, in dessen Mittelpunkt ein „Grünes Rückhaltebecken“ steht. Die Hochwasserschutzkonzeption für die Wipper umfasst das 136 Quadratkilometer große Einzugsgebiet bis zur Mündung. Es gilt, im Oberlauf ein ausreichendes Abflussprofil zu garantieren. Die Abflussextreme am Pegel Wippra sind erstaunlich: Im Mai 2008 ist die Wipper mit 12 Zentimeter Wassertiefe und 0,26 Kubikmetern pro Sekunde Wasserführung geradezu ein Rinnsal, beim Hochwasser 1994 schnellte der Pegel auf 2,38 Meter und 80 Kubikmeter rauschten pro Sekunde flussabwärts.
In dem Konzept ist außerdem verankert, ufernahe Bebauungen zu vermeiden und die Leistungsfähigkeit der Wipper im Hochwasserfall sicherzustellen. Dazu werden Brücken erweitert, Ufermauern zurückgenommen oder Wehre zurückgebaut. In der Ebene führt man zusätzlich Deichertüchtigungen durch.