Wissenswertes
Funktionsweise - Stauanlagen der besonderen Art
Wie schützt man Menschen in Flusstälern noch besser als bisher vor Hochwasser? Und wie kann man diesen Hochwasserschutz mit Naturschutz in Einklang bringen? Hochwasserrückhaltebecken sind besondere Stauanlagen, die meist einen Damm als Absperrbauwerk besitzen. In einem Hochwasserrückhaltebecken können große Mengen Wasser gespeichert werden. Im Hochwasserfall wird diese Speicherkapazität dazu genutzt, die Abflussmenge eines Flusses bei Hochwasser zu reduzieren.
Führt ein Fluss also zu viel Wasser, wird es in einem Becken aufgestaut und in geringerer Menge abgegeben als die zulaufende Menge. So werden der Hochwasserscheitel und der Wasserspiegel unterhalb des Beckens deutlich abgesenkt. Gibt es kein Hochwasser, ist das Becken leer. Man spricht in diesem Fall von einem „Grünen Rückhaltebecken“. In diesen Zeiten steht es anderen Nutzungsarten wie Naherholung und Landwirtschaft zur Verfügung.
Die Trockenbecken sind so angelegt, dass ökologische Durchgängigkeit und touristische Nutzung außerhalb der Einstauphasen uneingeschränkt erhalten bleiben. In Sachsen-Anhalt gibt es bereits mehrere grüne Hochwasserrückhaltebecken.
Hochwasserrückhaltebecken befinden sich oft auch inmitten nationaler und europäischer Schutzgebiete und es ist unumstritten, dass sie das Landschaftsbild verändern. Der Eingriff ist jedoch zugunsten der Gefahrenabwehr für die stark hochwassergefährdeten Siedlungsgebiete abzuwägen. Der Bau eines neuen Beckens wird stets von einem landschaftspflegerischen Plan begleitet. Es wird sorgfältig geprüft, welche Auswirkungen es auf Flora und Fauna gibt bzw. geben könnte und es werden Vorschläge erarbeitet, wie diese minimiert und ausgeglichen werden können.